Tagung Bezirksfeuerwehrverband 2021
Ohne dem ehrenamtlichen Engagement der Männer und Frauen der freiwilligen Feuerwehren hätten weder die Corona-Pandemie noch die verheerenden Folgen der Unwetterkatastrophen der jüngsten Vergangenheit bewältigt werden können. Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz in Erbendorf stand deshalb auch die Frage, wie das Ehrenamt weiter gestärkt werden kann.
Zu den Klängen des Spielmannszuges der Feuerwehr Erbendorf zogen die Ehrengäste, allen voran der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, in die Stadthalle ein. Es war das erste Präsenztreffen der Feuerwehren auf Bezirksebene seit zwei Jahren. Die kameradschaftlichen Aktivitäten waren in dieser Zeit stark eingeschränkt. Es gab weder Veranstaltungen noch Wettbewerbe. Dementsprechend kurz fielen die Rechenschaftsberichte aus.
Bezirksverbandsvorsitzender Fredi Weiß sieht die Feuerwehren in der Oberpfalz gut aufgestellt, auch wenn die Corona-Pandemie die Kameradschaft stark eingeschränkt habe: „Es ist beruhigend, dass wir in der Oberpfalz mehr als 44.000 Einsatzkräfte haben.“ Allerdings werde die Nachwuchsarbeit immer schwieriger, weil die Jugendlichen neben Schule, Ausbildung und Beruf kaum mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement aufbringen können. Einen explosionsartigen Zulauf verzeichnen dagegen die Kinderfeuerwehren, so Weiß.
Ehrenamt unbezahlbar
Statt den üblichen Grußworten tauschten sich die Ehrengäste mit den Führungskräften der Feuerwehr in einer moderierten Diskussionsrunde aus. Die Moderation übernahm Sandra Dietl, Pressesprecherin des Klinikums Amberg. Ehrenamt sei im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar, so Bayerns Heimatminister Albert Füracker. "Man kann das, was hier geleistet wird, nicht mit Geld abgleichen." Bei der Bewältigung der jüngsten Schadenslage habe sich gezeigt, dass die Strukturen in Bayern sehr effizient seien. Es seien in der Katastrophe aber auch Defizite zu Tage getreten. Jetzt müsse man sehen, was fehlt, und beschafft werden, was benötigt wird.
Bezirksfeuerwehrarzt Marc Bigalke referierte über die Arbeit im Corona-Katastrophenstab. Bewährt habe sich die überörtliche Steuerung der Patientenströme durch die Einführung eines „Ärztlichen Leiters für Krankenhauskoordinierung“ in jedem Leitstellenbereich. Neben den erheblichen Mehrbelastungen durch die Pandemie selbst mussten die Feuerwehren auch noch das „normale“ Tagesgeschäft abwickeln.
Hohe Ehre für Fredi Weiß
Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung verdienter Führungskräfte. Mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurden Kreisbrandinspektor Stefan Gleißner (Wiesau, Landkreis Tirschenreuth) und Kreisbrandinspektor Hubert Blödt (Haselmühl, Landkreis Amberg-Sulzbach) ausgezeichnet. Die nächste Auszeichnung war für den Geehrten eine große Überraschung. Versammlungsleiter Fredi Weiß wusste nicht, dass er an diesem Abend eine hohe Auszeichnung des Deutschen Feuerverbandes bekommen sollte. Schon seit Jahrzehnten setzt er sich mit ganzem Herzen für die Feuerwehr ein, so Laudator Norbert Thiel. In Anbetracht seiner herausragenden Leistung wurde er mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Heimatminister Albert Füracker heftete den Geehrten die Medaillen an die Uniform. Die Feuerwehr Erbendorf zeigte sich einmal mehr als aufmerksamer Gastgeber einer überörtlichen Veranstaltung.