Viel Lob für scheidenden Kreisbrandrat im Landkreis Regensburg - Nervenstark und kompetent: Der Kallmünzer Wolfgang Scheuerer gibt das Amt nach über 10 Jahren aus Altersgründen ab
Großer Bahnhof für Wolfgang Scheuerer aus Kallmünz. Der bisher amtierende Kreisbrandrat für den Landkreis Regensburg wurde im Gasthof Hummel in Wischenhofen bei Duggendorf von Landrätin Tanja Schweiger und vielen Weggefährten während seiner Amtszeit in den ehrenamtlichen Ruhestand verabschiedet. Scheuerer scheidet wegen Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Er hatte sich über 40 Jahre lang in diversen Funktionen für die Wehren eingesetzt und deren Entwicklung stark mitgeprägt.
Die letzten 10 Jahre trug er als Kreisbrandrat für die 175 Wehren im Landkreis eine hohe Verantwortung. Die zahlreichen Gäste wurden eingangs von Eduard Obermeier, Bürgermeister von Pettendorf und Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages, willkommen geheißen.
Tanja Schweiger zeigte zu Beginn des offiziellen Teils einige Stationen des Werdegangs Scheuerers in der Feuerwehr auf. 1978 ist dieser in die Wehr Dallackenried eingetreten und wurde dort bald stellvertretender Kommandant und 1987 Kreisbrandinspektor. Weiter war er unter anderem als Ausbilder und Mitglied im Arbeitskreis Jugend, als Örtlicher Einsatzleiter im Landkreis und auch Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes tätig. Er habe aber nie die Anbindung an seine Heimatwehr verloren, so die Landrätin.
In Ihrer Laudatio zeigte Schweiger ihre große Wertschätzung für die Persönlichkeit und die Arbeit Scheuerers auf. Dieser habe als erster Ansprechpartner immer Zeit gefunden, wenn es um gemeinsame Termine ging. Scheuerer habe immer gewusst, wie es um die Wehren im Landkreis bestellt sei. Bei der Beratung der Gemeinden, wenn es etwa um die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen ging, sorgte Scheuerer mit seinen Stellungnahmen für Verständnis und Akzeptanz für die Belange der jeweiligen Wehr. Seine Nervenstärke und sein Sinn für brauchbare Lösungsvorschläge zeigten sich auch bei Großschadensereignissen, so Schweiger weiter.
Scheuerer habe immer für die Themen der Wehren gebrannt. "Ich wusste, auf Ihn ist immer Verlass, bei Ihm brennt nichts an", versicherte die Landrätin. Für sein handeln, aber auch für den starken Rückhalt seiner Familie gelte es daher Dank zu sagen, schloss Schweiger und ließ den scheidenden Kreisbrandrat eine Bank für den Ruhestand überreichen.
Andreas Niebler, Leiter der Polizeiinspektion Nittendorf würdigte, auch im Namen der anderen Inspektionen im Landkreis, die gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden Kreisbrandrat. Man sei sich bei der gemeinsamen Aufgabe der Polizei und Wehren, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen, oft begegnet, so Niebler. Gerade bei größeren Einsätzen habe Scheuerer zusammen mit seinen Einsatzkräften immer großes Engagement und auch Verständnis für die Sichtweise des anderen gezeigt. Als kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit überreichte Niebler Präsente.
Für die Hilfsorganisationen im Landkreis, wie BRK und Johanniter-Unfallhilfe, sprach Joachim Bauer vom Technischen Hilfswerk lobende Worte aus. "Wolfgang Scheuerer war für uns immer ein besonnener und zuverlässiger Ansprechpartner. Durch seine ruhige Art hat er bei Einsätzen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt", urteilte Bauer und überreichte ebenfalls ein Geschenk.
Einem Kreibrandrat unterstehen in der Ordnung der Wehren Kreisbrandinspektoren und Kreisbrandmeisterbezirke. Für diese bedankte sich KBI Thomas Diez im Namen aller Kollegen ebenfalls mit einem Präsent für die hervorragende Zusammenarbeit bei Scheuerer.
Einen Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenkreuzes in Gold durch Jürgen Kohl, Vorsitzender des Bezirskfeuerwehrverbandes Oberpfalz, an Scheuerer, als seinen Stellvertreter. Mit dieser hohen Auszeichnung werden dessen hervorragender Einsatz für das Feuerwehrwesen gewürdigt. Scheuerer habe in seiner bisherigen aktiven Zeit "wahnsinnig viel angestoßen und damit die Welt der Feuerwehren positiv verändert", erläuterte Kohl.
Am Ende der offiziellen Feier bedankte sich Wolfgang Scheuerer mit bewegenden Worten bei allen Anwesenden, die ihn in seiner Zeit als Führungskraft begleitet und ihm zugearbeitet hatten. Auch seiner Familie galt der Dank. Seine Frau sei in all den Jahren die Managerin im Hause gewesen und habe für ihn eine Menge erledigt.
Seinen Dank richtete Scheuerer auch an die anwesenden Spitzenpolitiker, Sie hätten ihm in manchen Situationen unkompliziert geholfen. Seinem Nachfolger Johann Bornschlegl gab er mit auf den Weg, das Ohr immer bei den Feuerwehren zu haben.
Text: Paul Neuhoff, MZ
Bilder: Günter Schöberl, privat